Produkte
Nachhaltiges Angebot
Durch den Einsatz von Pulvermetallurgie erhalten zum Beispiel komplexe Bauteile eine endkonturnahe Form mit guter Teil-zu-Teil-Homogenität und können mit weniger Fertigungsschritten in Massen produziert werden. Daraus resultieren eine hohe Werkstoffausnutzung, geringer Energieverbrauch und weniger Abfall.
Metallpulver wie beispielsweise weichmagnetische Verbundwerkstoffe (SMC) können den Nutzen aktiver Materialien bei elektromagnetischen Anwendungen maximieren. Oberflächenbeschichtungen aus pulverisierten Metallen wiederum können die Verschleiß- und Korrosionsfestigkeit eines Bauteils verbessern und damit auf nachhaltige Weise seine Lebensdauer verlängern. Wir bieten Lösungen auf Metallpulverbasis für die Reinigung von Trinkwasser an, die das Leben von Millionen Menschen weltweit verbessern können.
Die additive Fertigung befindet sich noch in Entwicklung, aber sie besitzt riesiges Potenzial für eine effizientere Nutzung von Ressourcen und die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten.
Nachhaltige Entwicklung ist jedoch nichts, was wir alleine erreichen können. Hier müssen wir mit anderen zusammenarbeiten. Höganäs kann auf eine lange Tradition der Kooperation bei Projekten mit unseren Kunden, Universitäten, Forschungsinstituten und anderen Partnern in der Industrie verweisen. Diese Tradition führen wir fort, auch um die Herausforderungen unserer Branche mit Blick auf die Nachhaltigkeit zu meistern.
Lebenszyklusanalysen
Umweltbilanzen (LCA) sind ein effektives Instrument, um die Umweltverträglichkeit von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen zu verstehen. Dabei werden potenzielle Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts quantifiziert—von der Herstellung und dem Vertrieb bis hin zur Nutzung und Entsorgung.
Bei frühzeitiger Integration in die Produkt- und Prozessentwicklung lassen sich mit Hilfe von Lebenszyklusanalysen Umweltrisiken identifizieren und alternative Materialien, Technologien oder Designs prüfen, bevor erhebliche Investitionen getätigt werden.
Über Erkenntnisse auf Produktebene hinaus dienen Umweltbilanzen als Grundlage für umfassendere strategische Entscheidungen, wie beispielweise in Bezug auf Beschaffungsstrategien, Energiewende und Initiativen zur Kreislaufwirtschaft. Durch den Vergleich verschiedener Szenarien helfen Umweltbilanzen dabei, Zielkonflikte zu quantifizieren und evidenzbasierte Entscheidungen zu treffen.
Höganäs nutzt Lebenszyklusanalysen systematisch, um die Umweltleistung unserer Produkte und Prozesse zu bewerten und zu überwachen. Dabei werden alle wichtigen Abläufe und Aktivitäten erfasst—von den Rohstoffen und dem Energiebedarf für unseren Betrieb bis hin zum Transport unserer Produkte und der Entsorgung von Abfällen und Nebenprodukten.
Umweltbilanzen erfassen eine Vielzahl von Indikatoren und liefern eine genaue, transparente Sicht auf den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte. Wir entwickeln produktspezifische Cradle-to-Gate-Modelle mit dem Ziel, bis 2027 alle Kernprozesse bei Höganäs abzudecken. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Product Carbon Footprint (PCF) gemäß den Richtlinien der ISO 14067. Zur Qualitätssicherung wurden die PCF-Berechnungsmethoden und -modelle für unsere Produktionsstandorte in Schweden von einer unabhängigen Stelle extern überprüft. Höganäs nutzt PCF-Ergebnisse für die Kommunikation mit externen Stakeholdern wie z.B. unseren Kunden.
Mit unseren Kunden führen wir gemeinsame LCA-Projekte durch und erweitern unsere Cradle-to-Gate-Bewertungen über unsere eigenen Betriebsabläufe hinaus, um Daten darüber einzubeziehen, wie unsere Produkte in der Praxis eingesetzt werden. Diese Projekte liefern für Höganäs, sowie für unsere Kunden und Endverbraucher wertvolle Erkenntnisse und tragen zum Aufbau nachhaltigerer Wertschöpfungsketten bei.

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Umweltbilanzen (Life Cycle Assessment - LCA) quantifizieren die potenziellen Umweltauswirkungen eines Produkts über dessen gesamten 'Lebenszyklus' hinweg. |

Steinwolle ist ein Beispiel für ein Produkt, das mit Material aus einem Nebenprozess hergestellt wird.
Das zweite Leben der Nebenprodukte
Ein offensichtlicher Aspekt geschlossener Stoffkreisläufe ist die Wiederverwendung von Material aus Nebenprozessen. In den meisten unserer Herstellungsprozesse für Metallpulver entstehen verschiedene Arten von Nebenprodukten. Je nach Eigenschaften können diese Materialien für unterschiedliche Anwendungen genutzt werden, die häufig in keinem Zusammenhang mit der Verwendung unserer Hauptprodukte stehen. Ein Großteil unserer Nebenprodukte stammt aus der Verarbeitung verschiedener Schlacken. Beispiele für neue Verwendungsformen dieser Materialien sind Zuschlagstoffe im Straßenbau oder Rohstoffe für die Herstellung von Steinwolle (Dämmstoff). Weitere aus Nebenprozessen gespeiste Aktivitäten sind beispielsweise die Wiedergewinnung von Zink aus Schmelzofenstaub und die Rückgewinnung von Eisen aus anderen Stäuben.
Auf der Ocean Conference im Jahr 2017, die am UN-Hauptsitz in New York stattfand, unterzeichnete Höganäs eine freiwillige Selbstverpflichtung über die Verwendung von Nebenprodukten aus der Stahlindustrie zur Reinigung von Wasser. Wir sind mittlerweile Partner in einem Forschungsprojekt in Schweden (Minrent), das die Möglichkeiten zur Separation von Phosphor aus Wasser mittels spezieller Filtermaterialien untersucht, die aus Schlacken hergestellt werden.
Wir nehmen regelmäßig an Kooperationsprojekten zu Nebenprodukten teil, wie beispielsweise am inzwischen abgeschlossenen Projekt „Slagphalt“, einer Kooperation zwischen Stahlindustrie, Asphaltindustrie, Forschungsinstituten und Behörden. Das Projekt hat einige wichtige Vorteile von Schlackeasphalt hervorgebracht, beispielsweise eine höhere Scherfestigkeit (wichtig z. B. bei Kreisverkehren), bessere Griffigkeit und deutliche Geräuschminderung. Diese Ergebnisse hatten eine höhere Nachfrage nach Schlackeasphalt zur Folge und eröffneten neue Nutzungsbereiche für Stahlschlacke.
Lesen Sie mehr darüber, wie Höganäs Produkte aus Nebenprozessen nutzt:
Nachhaltige Entwicklung braucht Partnerschaften
Wir sind generell der Ansicht, dass eine nachhaltige Entwicklung Partnerschaften und das Teilen von Fachwissen braucht. Höganäs blickt auf eine lange Tradition der Zusammenarbeit bei Projekten mit unseren Kunden, Universitäten, Forschungsinstituten und anderen Partnern in der Industrie zurück. Der Projektfokus umfasst häufig sowohl unsere Technologiefelder als auch die unserer Kunden, auf allen Ebenen technischer Ausgereiftheit. In den meisten Fällen werden Projekte von Regierungsstellen finanziert, wobei Höganäs gemeinsam mit anderen Unternehmen gleicher Interessenlage als Förderer auftritt. Zusätzlich zu diesen Projekten ist Höganäs in verschiedenen Exzellenz- und Kompetenzzentren aktiv, deren Schwerpunkt beispielsweise auf Materialwissenschaft und Rohstoffen liegt.
Fallbeispiele
„Wir glauben, dass nachhaltige Angebote Voraussetzung für langfristige Profitabilität sind.“
Catharina Nordeman,
Director Group Sustainability
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